How to Bachelorarbeit

Veröffentlicht von Amala - 17. Februar 2023

15.03.2022, der Tag der Anmeldung meiner Bachelorarbeit: Nervenzusammenbruch Numero Uno. Wie zur Hölle soll ich das schaffen? Ich hab doch kein Plan, wie das geht!? Drei Monate später habe ich die Arbeit erfolgreich an der Hochschule abgegeben, die zwei Wochen davor war ich quasi schon fertig und hatte entspannt Zeit für den Feinschliff. Um die

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Phase 1: Die ersten Wochen ab Anmeldung

Es gibt viele Student:innen, die ihre Arbeit erst anmelden, wenn sie inhaltlich schon das meiste haben. Das ist chillig, aber stark vom Prof abhängig, ob das möglich ist. Bei mir war das etwas anders – mein Prof war im letzten Semester vor seiner Rente und daher musste ich mich direkt zu Beginn des Semesters anmelden, damit er danach noch genug Zeit für die Bewertung hatte.

Ich dachte mir, das ist gut, denn ohne Druck geht bei mir eh nichts. Blöd nur, dass dadurch am Tag meiner Anmeldung noch nicht mal die Gliederung feststand, geschweige denn wurden schon Daten für den Forschungsteil erhoben.

Ich hatte also noch NICHTS und wer hätte es geahnt – direkt nach der Anmeldung brach die komplette Panik bei mir aus. Ich spürte die 3 Monate Bearbeitungszeit ticken. Jede Minute, die ich nicht weiterkomme, fehlt mir am Ende, dachte ich.

Realtalk: Das ist Bullshit. Ich hab in der Zeit mit vielen Freunden geredet, die mit dem Bachelor schon durch waren. ALLE haben mir prophezeit, dass es jedem am Anfang so geht. Dass es Zeit braucht, bis man reinkommt, aber dass es dann von ganz allein flutscht.

Gut, was anderes, als den Prophezeiungen Glauben zu schenken, blieb mir jetzt irgendwie sowieso nicht.

Nachdem meine grobe Gliederung mit meinem Prof per Mail abgesegnet wurde und der Forschungsansatz feststand, verbrachte ich den ersten Monat nach Anmeldung beinahe ausschließlich mit der Datenerhebung – genauer gesagt habe ich 60 Interviews mit Studierenden und Festangestellten bestimmter Bereiche geführt. War ne tolle Zeit…

Phase 2: In den Flow kommen

Monat 2 von 3 war angebrochen, als ich mich erstmalig ans Schreiben gewagt habe. Und das war erstmal zäh. Sehr zäh. Klassischerweise beginnt eine Bachelorarbeit mit dem Literaturteil. Und ich kanns nicht schönreden – darauf hatte ich absolut kein Bock. Ich hasse Lesen, schon mein ganzes Leben lang, und jetzt musste ich Fachliteratur lesen, analysieren, in eigenen Worten zusammenfassen und die Aussagen der verschiedenen Werke zusammenführe. Gibt bestimmt Menschen, denen das Spaß macht. Ich bin keiner davon.

Nach so 3 Wochen hatte ich den ersten Teil meiner Bachelorarbeit irgendwie auf Papier gebracht, wobei ich zu dem Zeitpunkt der Meinung war, dass ich den Teil definitiv nochmal überarbeiten muss – aber das hat am Ende bestimmt noch Zeit.

Innerhalb dieser Zeit habe ich mich aber auch mit der Datenauswertung meiner Interviews beschäftigt. In erster Linie nur, um den meiner Ansicht nach megalangweiligen Literaturteil durchzustehen. Rückblickend war das aber echt wichtig, weil ich so schon ein Gefühl für die Ergebnisse meiner Forschung bekam und wusste, wo meine Arbeit später hinführen wird.

In der vierten Woche des 2. Monats begann endlich der Schreibfluss, den mir alle prophezeit haben. Thematisch gesehen war das ab dem Zeitpunkt, an dem mein „eigener“ Teil der Bachelorarbeit begann.

Phase 3: Eine runde Sache

Ab dem 3. Monat ging alles ganz schnell. Wie gesagt – einmal im Fluss kann dir eigentlich nicht mehr viel passieren. Nach einer guten Woche stand der Großteil meines Inhalts, doch die wichtigsten Teile fehlten noch – Einleitung und Fazit. Ich denke, es ist allgemein bekannt, dass sich einige Profs nicht die Zeit nehmen, deine gesamte Arbeit durchzulesen. Ist das der Fall, geht es um genau diese Teile.

Ich verbrachte etwa eine Woche damit, diese Teile zu schreiben. Das klingt wenig, ist aber absolut ausreichend. 7 Tage – das sind 168 Stunden, in denen du neben Schlafen und Essen nicht viel tust, außer die Einleitung und das Fazit zu schreiben.

Danach hatte ich also noch entspannte 2 Wochen für Überarbeitung und Korrekturlesen. Wie schon angedeutet, wollte ich den Theorieteil eigentlich nochmal komplett überarbeiten. Nachdem ich ihn mir nochmal angeschaut hab, habe ich beschlossen: Nö, das passt schon.

Tatsächlich gab es insgesamt nicht viel, was ich noch geändert hab. Die Plagiatsprüfung ging durch und meine Korrekturleser:innen hatten auch nicht viele Anmerkungen.

Zugegebenermaßen wurde es am Tag vor der Abgabe dann doch nochmal kurz stressig. Ich hatte die Arbeit schon gedruckt und vorliegen. Viele haben mir gesagt, ich soll die gar nicht erst anschauen, wenn sie gedruckt ist – denn dann entdeckt man doch noch Schreibfehler, die man vorher digital nicht gesehen hat.

Hab ich sie trotzdem angeschaut? Ja.

Fehler gefunden? Ja. Viele. Viel zu viele.

An dem Abend vor Abgabe saß ich bis 1 Uhr nachts am Laptop und hab noch gefühlt 100 Schreibfehler korrigiert. Am nächsten Morgen bin ich nochmal zum Copy-Shop und habe es nochmal neu ausgedruckt.

Hätte es was an meiner Note geändert, wenn ich das gelassen hätte? Vermutlich nicht.

Hätte ich das im Nachhinein wieder gemacht? Ja.

Das muss aber jeder selbst entscheiden, ob es zeitlich noch reinpasst und ob es das wert ist.

Fazit

Wie lange habe ich also an meiner Bachelorarbeit geschrieben? 6 Wochen, wovon die ersten drei nicht sonderlich produktiv waren. Also, in Summe würde ich sagen, 4 Wochen intensiv.

Was ich damit vermitteln will:

Ich glaube es ist normal, dass man am Anfang völlig lost ist. Besonders an einer FH, an der wissenschaftliches Arbeiten zuvor nicht wirklich relevant ist. Wichtig ist, mit Leuten zu reden, die den Spaß schon durchgemacht haben. Und dann ist es am aller Wichtigsten, dass ihr in euch selbst vertraut. Gebt euch Zeit, reinzukommen. 3 Monate sind nicht random angesetzt – es ist in der Zeit auf jeden Fall machbar.

Eine Sache noch:

Viele raten dazu, für die Bearbeitung einen Meilensteinplan zu erstellen. Das heißt, dass man sich im Vorfeld überlegt – wann mache ich was? Bis wann möchte ich mit dem Theorieteil durch sein? Und so weiter.

Vielen hilft das. Aber nicht allen. Ich hab das auch gemacht. Aber nach kurzer Zeit habe ich gemerkt, dass ich voll falsch eingeschätzt hab, wie lange ich für was brauche. Also wirklich VÖLLIG falsch. Ich hab den Plan dann nach einer Woche verworfen und auch keinen neuen aufgestellt.

Jeder ist anders, du findest selbst raus, was der richtige Weg für dich ist.

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