Der Zusammenhang von Psychologie und Projektmanagement

Veröffentlicht von Jana - 25. März 2020

Neben unterschiedlichen Methoden, spielen auch gewisse Züge der Psychologie eine wichtige Rolle im Projektmanagement. Der Duden definiert Psychologie wie folgt:

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Eine Wissenschaft von den bewussten und unbewussten psychischen Vorgängen, vom Erleben und Verhalten des Menschen

In welcher Verbindung Psychologie mit Projektmanagement steht, erkläre ich euch im folgenden Artikeln an zwei ausgewählten Theorien.

Die 4 Phasen nach Tuckman

4 Phasen Das 4-Phasenmodell nach Bruce Tuckman beschreibt die Teambildung innerhalb eines Projektes. Es unterstützt ein Team dabei, sich gut zu organisieren, eine konstruktive Feedbackverhaltensweise einzuführen und motiviert an die Arbeit zu gehen. Die einzelnen Phasen beinhalten:

1. Forming

In der Forming-Phase sollen sich die Teammitglieder kennen lernen. Der Umgang untereinander ist dabei oftmals noch sehr zurückhaltend und höflich, da man einander noch nicht kennt. Durch das erste Kennenlernen soll ein Gruppengefühl aufgebaut werden.

2. Storming

In der Storming-Phase lernen sich die Teammitglieder besser kennen, sowohl auf positive, als auch auf negative Art. In dieser Phase kristallisiert sich heraus, wer mit wem kann und wer nicht. Häufig bilden sich erste Subgruppen und Konflikte entstehen. Mögliche Streitpunkte sind dabei: Ziel- und Prioritätensetzung, sowie Verantwortlichkeiten. Storming wird oft als unangenehmste Phase wahrgenommen, doch durch das frühe aufkommen von Konflikten, kann das Team später effektiver arbeiten.

3. Norming

Im Norming werden Regeln und Normen ausgehandelt, nach denen sich das Team richtet. Dabei wird offen diskutiert und es entsteht ein gemeinsames Ziel. Die Rollen im Team bilden sich und erste Arbeiten werden sinnvoll zugeteilt. Das Gruppengefühl wird durch die offenen Diskussionen und Konfliktlösungen gestärkt.

4. Performing

Die Performing-Phase steht ganz unter dem Thema „Leistung“. Ab hier ist das Team bereit effektiv und eigenständig zu arbeiten. Ermöglicht wird das durch ein Miteinander der einzelnen Teammitglieder, sie respektieren sich gegenseitig. Durch die vorherigen Phasen kennen sie sich nun besser und wissen wie sie miteinander umzugehen haben. Als Ergänzung zu den vier Phasen wird noch die Adjourning-Phase gezählt, sie beschreibt die Auflösung des Teams. Oftmals werden Teams nur für die Dauer eines Projektes zusammengeführt und lösen sich danach wieder auf.

Die 9 Teamrollen nach Belbin

Gibt es eine optimale Zusammensetzung eines Projektteams? Geht man dabei rein nach Fachwissen vor? Oder spielen noch andere Faktoren eine Rolle? Das 9-Rollenmodell nach Meredith Belbin befasst sich mit genau dieser Zusammensetzung und dem Verhalten von Menschen innerhalb eines Teams. Herr Belbin geht davon aus, dass Menschen sich auf Grund ihrer Persönlichkeit in unterschiedlichen Rollen wiederfinden. Bei seiner Analyse sind dabei insgesamt neun verschiedene Teamrollen herausgekommen:

Handlungsorientierte Rollen

1. Perfektionist

Ist eine Garantie für pünktliche Leistung. Er sorgt dafür, dass Aufgaben gewissenhaft erledigt und pünktlich eingereicht werden. Zu seinen Schwächen gehört, dass er seine Aufgaben mehrfach kontrolliert, meist überängstlich ist und durch seine ständige Besorgnis gelegentlich den Projektfortschritt verlangsamt.

2. Der Umsetzer

Ist zuverlässig, diszipliniert und sorgt dafür, dass Ideen und Pläne realisiert werden. Er verflogt Konzepte und respektiert bestehende Strukturen. Meist ist es ein eher konservativer und unflexibler Mensch. Änderungen steht er meist kritisch gegenüber und muss erst überzeugt werden.

3. Der Macher

Der Macher ist ein Motivator, er spornt das Team an über die Grenzen hinauszugehen und Hindernisse zu überwinden. Meinst ist er energiegeladen und gut gelaunt, er konzentriert sich auf die tatsächlichen Probleme des Teams. Allerdings neigt er leicht zu Provokationen und wirkt dadurch meist sehr ungeduldig.

Wissensorientierte Rollen

4. Der Spezialist

Hat ein enormes Fachwissen und ist deswegen meist für die fachlichen und technischen Aufgaben eines Projektes zuständig. Er ist interessiert an Fachthemen und engagiert sich im Team. Ab und zu verliert er sich jedoch in seinem Fachwissen und verliert den Überblick.

5. Der Erfinder

Er ist zuständig für neue Ideen und Lösungsansätze. Ist kreativ, denkt um die Ecke herum und begeistert sich für vieles. In seiner Begeisterung neigt er dazu Details und Feinheiten zu übersehen.

6. Der Beobachter

Er hat ein sehr gutes Urteilsvermögen und ist aufgrund dessen für die Analyse der Umsetzbarkeit zuständig. Er hat eine kritische, besonnene und analytische Art. Seinen Fokus legt er auf die wichtigste Aufgabe und bleibt dabei konzentriert. Er wirkt dabei eher introvertiert und meist weniger motivierend.

Kommunikationsorientierte Rollen

7. Der Teamarbeiter

Er fördert den Teamgeist und achtete dabei auf eine gute Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Mitgliedern. Seine Art ist kommunikativ, diplomatisch und einfühlsam. Zu seinen Schwächen gehört, dass er meist eher unentschlossen und mit Situationen schneller überfordert ist als andere.

8. Der Weichensteller

Er ist ein guter Netzwerker, ist kommunikativ und sucht Chancen in seinem Umfeld. Der Weichensteller ist oft auch außerhalb den Teams unterwegs und bemüht sich um neuen Ideen. Oft tendiert er zu zu optimistischem Denken und verliert, wenn etwas nicht gelingt schnell die Motivation.

9. Der Koordinator

Er fungiert als Entscheider, koordiniert und leitet das Team. Durch seine ruhige, selbstsichere und tolerante Art verbessert er auch das Arbeitsklima. Nicht jedes Teammitglied kommt mit seiner kontrollierenden Art zurecht und empfindet ihn als manipulierend.   Ich hoffe, dass ihr mit diesem Beitrag einen kleinen Einblick in die Einflüsse von Psychologie auf Projektmanagement erhalten habt.

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