Strategien zur langfristigen Mitarbeiter-Bindung
Die Bindung kompetenter und erfahrener Mitarbeiter an das Unternehmen ist keine Tagesaufgabe, sondern sollte eine ständige Priorität darstellen, denn: keine Mitarbeiter – kein Unternehmen. Diese Aufgabe stellt viele Unternehmen vor eine Herausforderung, die spätestens nach diesem Artikel nicht mehr bestehen sollte.
Was ist Mitarbeiterbindung?
Die Mitarbeiterbindung hat zum Ziel, die Angestellten eines Unternehmens mittel- bis langfristig an das Unternehmen zu binden und somit Kündigungen zu vermeiden. Dabei kann unterschieden werden, auf welche Mitarbeiter diese Maßnahmen zielen sollen. Will das Unternehmen vor allem Leistungsträger, Talente und Spezialisten nicht an die Konkurrenz verlieren, handelt es sich um selektive Mitarbeiterbindung. Das Konzept, das auch unter dem Begriff „Retention-Programm“ (Erhaltungs-Programm) bekannt ist, basiert auf dem Aspekt, dass Mitarbeiter, bei welchen ein Verbundenheitsgefühl zum Arbeitgeber besteht, glücklicher sind. Zudem schlafen diese besser und weisen weniger Krankheitsbedingte Fehltage auf als Mitarbeiter, die keine Verbindung zu ihrem Arbeitgeber fühlen. Jedoch spielt nicht nur das Verbundenheitsgefühl eine wichtige Rolle, sondern auch die persönlichen Beziehungen innerhalb des Teams. Zudem geht die Mitarbeiterbindung direkt mit dem Mitarbeiterengagement einher, welches beschreibt, wie sehr ein Mitarbeiter in das Unternehmen eingebunden ist. Ein höheres Mitarbeiterengagement stärkt die Bindung eines Mitarbeiters an das Unternehmen, was dann wiederum mit einem verringerten Kündigungsrisiko einhergeht. Ein weiterer Aspekt, der mit der Mitarbeiterbindung einhergeht stellt der bessere finanzielle Erfolg eines Unternehmens dar.
Gründe, weshalb es sich lohnt in Mitarbeiterbindung zu investieren
Wie bis zu diesem Punkt bereits deutlich wurde, bringt das Retention-Programm sehr viele Vorteile mit sich, wobei sich der wichtigste auf die Personalerhaltung bezieht. Einige Unternehmen werden teilweise durch hohe Mitarbeiterfluktuationen auf die Relevanz der Mitarbeiterbindung aufmerksam gemacht, welche sie durch geeignete Maßnahmen und Umstrukturierung senken können. Des Weiteren kann ein Unternehmen sich aufgrund geeigneter und erfolgreicher Mitarbeiterbindungsmaßnahmen besser als attraktiver Arbeitgeber mit zufriedenen Mitarbeitern verkaufen und sein Employer Branding verbessern. Durch ein positives Arbeitsklima und einer Optimierung der Arbeitsbedingungen verbessert sich die allgemeine Arbeitsatmosühäre im Unternehmen. Dies wiederum führt zu einer höheren Bereitschaft der Mitarbeiter, das Unternehmen als Arbeitgeber weiter zu empfehlen. So weit so gut. Doch ist es wirklich notwendig als Unternehmen Zeit und Kosten in ein Retention-Programm zu investieren?
Mögliche Folgen von fehlender Mitarbeiterbindung
Unzufriedene Mitarbeiter, die sich nicht mit dem Unternehmen identifizieren können, werden sich wohl oder übel neu orientieren und das Unternehmen verlassen. In solch einem Fall verliert das Unternehmen nicht nur den Mitarbeiter. Mit dem Mitarbeiter geht das Know-How, sondern alle bereits getätigten Investitionen (Schulungen, Weiterbildungen etc.) ebenso. Eine Kündigung stellt auch einen erheblichen Kostenaufwand für ein Unternehmen dar. Diese entstehen aufgrund der Neueinstellung und belaufen sich auf ungefähr 50% bis 250% des Gehalts des Mitarbeiters. Weitere Folgen, die das Ausscheiden eines Mitarbeiters mit sich bringt, findet sich der verringerten Produktivität des Teams wieder. Dies kann solange andauern, bis ein Nachfolger gefunden und einarbeitet wurde. All diese Argumente verdeutlichen die Relevanz effektiver Mitarbeiterbindung und somit ist dieser Aspekt für ein Unternehmen und dessen Erfolg notwendig und sollte nicht außer Acht gelassen werden.
Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung
Um die Mitarbeiterbindung zu steigern lassen sich einige Maßnahmen umsetzen. Vor allen Dingen wird die Mitarbeiterzufriedenheit von flexiblen Arbeitszeiten, dem Inhalt der Tätigkeit sowie von einem fairen Gehalt bestimmt. Da die Mitarbeiterbindung zum größten Teil im engen Arbeitsumfeld determiniert wird, sind einige wichtige Aspekte unbedingt zu beachten. Sehr wichtige Maßnahmen, an welchen jedes Unternehmen arbeiten sollte, liegen in der Erhaltung oder Schaffung einer guten Arbeitsatmosphäre, in der sich jeder Mitarbeiter wohl fühlt. Ein respektvoller Umgang mit jedem Teammitglied ist die Voraussetzung. Durch Teamevents, regelmäßige Feedback- und Mitarbeitergespräche, Zielvereinbarungen und der Vermeidung von Überstunden kann eine Verbesserung der Unternehmensstruktur erreicht werden. Gerade die Generation Y erwartet eine vielfältige und interessante Karriere und somit keine starre Unternehmenskultur. Für diese Generation sind zudem Weiterbildungsmöglichkeiten, Seminare und Coachings aber auch vor allem Aufstiegschancen wichtige Faktoren, die deren Bindung an das Unternehmen maßgeblich beeinflussen. Weitere Anreize, lange in einem Unternehmen tätig zu sein sind durch Auslandsaufenthalte, jegliche Zuschüsse oder Gutscheine oder kostenlose Verpflegung gegeben. Sowohl der älteren als auch der jüngeren Generation ist das Urlaubs- und Weihnachtsgeld und die betriebliche Altersvorsorge wichtig. Hieran sollte ein Unternehmen somit nicht sparen. Des Weiteren ist es wichtig, die Wünsche, Probleme und Bedürfnisse der Mitarbeiter ernst zu nehmen und zu verstehen und diese wenn möglich auch umzusetzen. Aufstiegsmöglichkeiten Home Office, die Möglichkeit zur Teilzeitarbeit sowie ein leichter Wiedereinstieg nach der Elternzeit und ein Angebot zur Kinderbetreuung sind weitere Aspekte, die ein Unternehmen zur Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit abwägen kann. Ein Dienstwagen, kostenlose Verpflegung mit Getränken und Obst sowie eine Kantine tragen auch zur Mitarbeiterzufriedenheit bei, beeinflussen jedoch die emotionale Bindung an ein Unternehmen nicht maßgeblich.
Fazit
Um Mitarbeiter langfristig an ein Unternehmen zu binden ist es wichtig, verschiedene Maßnahmen umzusetzen und sich auf die Wünsche der Angestellten einzulassen. Gelingt dies nicht, geht das Scheitern mit unangenehmen Konsequenzen einher.
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