Design Thinking – Wozu das ganze Denken?

Veröffentlicht von Erik - 16. Dezember 2019

Der Begriff Design Thinking wird oft genannt, wenn es um Innovation und nutzerzentrierte Digitalprodukte geht. Aber was genau ist damit gemeint und wann ist es sinnvoll mit Design Thinking Produkte zu entwickeln oder Prozesse zu gestalten?

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Hier ist zusammengefasst was man wissen sollte, bevor man sich daran macht damit zu arbeiten:

Was ist Design Thinking?

DT ist ein Gestaltungsprozess für neue oder optimierte Produkte und Prozesse. Dieser dient sowohl dabei Probleme zu identifizieren als auch Lösungen zu finden. Egal ob es sich dabei um eine Fragestellung handelt wie: „Wie können wir Rentnern dabei helfen unsere Smartphone Anwendungen zu nutzen“ oder, „Wie Können wir unseren Mitarbeitern das Buchen eines Konferenzraumes erleichtern“.

Was sind die Grundlagen des dazugehörigen Mindsets?
  • Nicht das Produkt steht im Mittelpunkt, sondern das Problem des Nutzers, das man lösen sollte
  • Nicht die Unternehmensperspektive ist zielführend, sondern die Nutzerperspektive
Warum Nutzersicht ?
  • Wir entwerfen Produkte die konsumiert (ver/gebraucht werden sollen).
  • Der Gebrauch setzt einen Nutzen voraus.
  • Der Nutzen setzt ein „Problem“ voraus.
  • Wo liegt das Problem?
Wie Läuft das ab?
Wen braucht man dazu?

Nach der DT Philosophie sind zur kreativen Problemlösung heterogene Teams (zum Beispiel: Produktmanager, Entwickler und Analysten) am produktivsten, da sie unterschiedliche Blickwinkel auf die gewählte Fragestellung mitbringen. Der Nutzer der zu entwickelnden Neuerung aber auch direkt oder indirekt integriert werden. Sei es als Interviewpartner in der Problemfindungsphase oder sogar als Teil des DT Teams. Außerdem benötigt es einen Moderator, der ein Methodenpaket vorbereitet und das Team durch die einzelnen Phasen führt.

Was ist wichtig in der Kommunikation im DT?
  • Wilde Ideen ermutigen
  • Kritik zurückstellen
  • Bildlich arbeiten
  • Quantität der Ideen ist wichtig
  • Ideen sind gleichberechtigt
Was macht das ganze dann „kreativ“?

Für das Entdecken neuer Ideen und Lösungsansätze ist das Vorgehen von Divergieren und Konvergieren zentral. Beim Divergieren werden so viele Ideen gesucht wie möglich und somit Optionen generiert. Beim Konvergieren werden diese geordnet und bewertet. Erst hier wird diskutiert, welche Ideen „Gut“ oder „Schlecht“ sind. Auf Basis dessen kann eine neue Phase des Divergierens beginnen. So erhält man die Möglichkeit in Räume des (bisher) Ungedachten/Unbehandelten vorzustoßen, ohne den Überblick und den Fokus auf das Ziel zu verlieren. Das Prinzip von Divergieren und Konvergieren  

Wie ist der Ablauf unterteilt?

DT Sprints können sehr kurz sein (wenige Stunden) aber sich auch über Monate bewegen. Der grundlegende Ablauf gilt dabei immer nur als Stütze, da das Vorgehen iterativ erfolgt und ein „Zurückfallen“ in eine vorherige Phase einkalkuliert werden muss. Es gibt verschiedenste Modelle, wie die Phasen aufgezeichnet und unterteilt werden. Diese Aufstellung fasst die Phasen auf das Wesentliche zusammen: Ausgangspunkt eines Design Thinking Prozesses ist immer ein allgemeines Problem als Auftrag zum Beispiel: Für Wanderer soll ein besseres Wander-Erlebnis gestaltet werden

1. Research: 

Das Auseinandersetzen mit der Zielgruppe und Ergründen der auftretende Probleme. Zum Beispiel in Form von Interviews oder anderen qualitativen Methoden. (In unserem Beispiel wäre das zum Beispiel eine Befragung von Wanderern oder auch eine Teilnahme an einer Wanderung). Hierbei werden alle „Pains“ und ungelösten Schwierigkeiten, die bei der Aktivität auftreten gesammelt.

2. Insight:

Die gesammelten Punkte werden nun geclustert und nach Relevanz für den Nutzer priorisiert. So eines der Hauptproblem ausgewählt werden, bei dem man sich zutraut es zu lösen.

3. Ideation:

Hier werden kreative Lösungen gesucht das ausgewählte Problem für den Nutzer zu bewältigen.

4. Prototyping

Ebenso wie bei den Problemen wird nun eine der Lösungen ausgewählt, die man als adäquatesten erachtet um das Problem zu lösen. Daraufhin wird die Lösung in einen einfachen Prototypen gegossen.

Wie geht es danach weiter?

Oft wird in einer der Phasen klar, dass man doch noch kein lösbares Problem oder die richtige Lösung dazu gefunden hat. Das bedeutet immer wieder ein Rückkehr in vorherige Phasen. Kommt man bis zu einem Prototypen, kann dieser wieder an den Anfang des Kreislaufs wieder in eine Research Phase gebracht werden, indem man diesen an der Zielgruppe testet. Um stetig Produktinnovation zu liefern, was auf vielen Märkten gefordert ist, ist also ein kontinuierliches Durchlaufen dieser Schleifen sinnvoll.

Fazit

Es kann sich lohnen sich Zeit zu nehmen mit der Frage, „Wie kann ich Wert für den Nutzer schaffen?“, denn Design Thinking braucht Zeit und Vertrauen in die Innovationskraft der Mitarbeiter. Der Ausgang ist stets ungewiss und das ist auch so gewollt. Natürlich soll es trotzdem keine wilde aber sinnlose Post it Schlacht sein. Das garantiert das stetige Konvergieren, also das kollektive Ordnen des zuvor entstandenen Inputs. Die Dokumentation des Fortschritts eines Projekts ermöglicht einem dabei zu testen, ob man durch DT einen Vorteil erlangen kann. Die Methoden des Koffers so vielfältig, dass man einiges ausprobieren kann, falls das nicht gleich der Fall ist. Im besten Fall spart man mit DT langfristig Ressourcen ein, da man Aufwand vermeidet, Dinge zu entwickeln, die dem Nutzer nicht bieten was er sucht. Somit können z.B. Bestrebungen zur Einführung eines neuen Produkts sinnvoll vorbereitet und begleitet werden und (was nicht zu unterschätzen ist!). Im laufe dessen haben alle an der Entwicklung und Einführung Beteiligten die Gelegenheit sich auf bestimmte Produkteigenschaften zu einigen die dann im Idealfall auch nutzerkonform sind.

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