UX/UI Designer werden in vielen verschiedenen Bereichen eingesetzt. Bei meiner Arbeit geht es in erster Linie um Webseiten. Mein Ziel ist es, dass Webseiten gut aussehen, intuitiv zu bedienen sind und sich gut anfühlen. Du benutzt ja Webseiten meistens mit einem bestimmten Ziel: Du möchtest schnellstmöglich eine Mitfahrgelegenheit finden, einen Flug buchen oder suchst nach einem bestimmten Video im Internet.UX/UI Designer möchten dich bei all diesen unterschiedlichen Zielen bestmöglich unterstützen. Aber auch beim einfachen Stöbern ohne bestimmtes Ziel sollst du ein gutes Erlebnis haben. Was bedeutet eigentlich „UX“? UX steht für „User Experience“, also „Nutzererlebnis“. Und „UI“? UI steht für „User Interface“, also „Benutzeroberfläche“. Du siehst, dass hier zweimal das Wort „Nutzer“ steht. Ein UX/UI Designer stellt also dich als Nutzer ganz nach vorne.
Tanja’s Reise nach Australien
Schauen wir uns das ganze doch mal anhand eines Beispiels an. Dafür möchte ich dir kurz Tanja vorstellen. Tanja ist 20 Jahre alt und möchte nach ihrem Abi erstmal für ein Jahr nach Australien reisen. Voller Vorfreude bereitet sie sich auf die Reise vor, packt ihre Sachen und informiert sich über das Land und die Kultur. Sie war zwar immer gut in Englisch, möchte aber für den Fall der Fälle gerne ein Wörterbuch in der Tasche haben. Deshalb lädt sie sich zwei neue Apps auf ihr Handy. „Was sind denn das für Buttons? Wo soll ich denn jetzt klicken? Wo kann ich hier denn jetzt die Wörter eingeben?“ Die erste App wirkt überladen, Sie möchte doch nur kurz ein Wort ins Englische übersetzen. Die App sieht irgendwie auch merkwürdig aus, die Farbwahl ist nicht stimmig und die Schrift schlecht zu lesen, zudem zeigt die App komische Meldungen an, die sie nicht versteht. Sie öffnet ein wenig genervt die zweite App. „Na also, geht doch“. Hier wird ihr direkt ein großes Suchfeld angezeigt, in das Sie ein Wort schreiben kann. Die App zeigt sofort Vorschläge in verschiedenen Sprachen an, die unterschiedlichen Sprachen werden durch Länderflaggen vor den Wörtern dargestellt. Insgesamt wirkt die App viel aufgeräumter und schlanker. Sie findet sich schnell zurecht. Als Sie zwei Stunden später in der Bahn sitzt, möchte Sie schon einmal ein wenig Englisch lernen. Sie öffnet also die App, die ihr besser gefallen hat. Die andere hat Sie bereits gelöscht.
Für Nutzer gestalten
An dem Beispiel sieht man, dass UX/UI Design für den Nutzer eine wichtige Rolle spielt. Doch was muss ein UX/UI Designer alles beachten? Das schöne ist ja, dass wir Menschen alle einzigartig sind. Jeder Mensch hat seine Stärken und Schwächen. Menschen haben unterschiedliche Interessen und auch unterschiedliche Erfahrungen und Skills im Umgang mit Technik. Du kannst dir sicher vorstellen, dass es eine große Herausforderung ist ein Produkt gestalten, dass den Bedürfnissen aller Menschen gerecht wird. Für einen UX/UI-Designer ist es daher wichtig zu wissen, zu welcher Zielgruppe die Nutzer gehören. Doch wie erfährt der Designer, ob die Designs auch bei den entsprechenden Nutzern ankommen? Woher weiß er, ob er seine Zielgruppe richtig eingeschätzt hat? Hierfür bieten sich Nutzer-Tests an. Dabei wird den Nutzern „Über die Schulter gesehen“, während Sie mit dem Produkt (z.B. einer Webseite) arbeiten. Es werden hier meistens bestimmte Aufgaben vorgegeben, z.B. ein bestimmtes Angebot im Abo-Shop zu finden und ein Abo abzuschließen. Durch diese Tests lernt der Designer seine Zielgruppe auch immer besser kennen und kann mit diesem Wissen bessere Designs erstellen. Du nutzt Webseiten ja wahrscheinlich häufig auf deinem Smartphone. Ein Designer muss daher ein Design finden, dass auf mobilen Geräten, aber auch auf dem Desktop gut funktioniert. Ein technisches Grundverständnis ist ebenfalls von Vorteil. Dadurch kann das Design nach der technischen Umsetzung nochmal besser überprüft werden und es vereinfacht die Kommunikation mit den Entwicklern.
kurzes Fazit
UX Designer erstellen Designs für Nutzer . Ein gutes Design sollte dabei nicht nur gut aussehen, sondern auch intuitiv bedienbar sein und Nutzer bei ihren Zielen unterstützen. Dabei sollte es egal sein, ob Tanja eine Webseite unterwegs auf ihrem Handy öffnet oder zu Hause am Computer. UX/UI Design ist ein iterativer Prozess. Designs sollten so früh wie möglich mit tatsächlichen Nutzern getestet werden. Ein technisches Verständnis ist hier ebenfalls wichtig, um besseres Feedback geben zu können und besser mit den Entwicklern kommunizieren zu können.
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